Hugo Award benennt Finalisten und denkpass.de verlinkt sie für euch

Hugo Award benennt Finalisten und denkpass.de verlinkt sie für euch

Der Hugo-Award, einer der bekanntesten Literaturpreise für Science Fiction, benennt seine diesjährigen Finalisten. Es gibt mehrere Kategorien und eine davon sind Kurzgeschichten. Die Finalisten werden auf der Webseite von Hugo nur erwähnt, ich verlinke sie hier für euch:

Beste Kurzgeschichten

So lässt sich das einfacher lesen. Bin gerade mächtig mit SciFi-Kurzgeschichten beschäftigt, da ich selber an welchen arbeite.

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Ein schwer zu findendes Kafka-Zitat

Ein schwer zu findendes Kafka-Zitat

Lydia Davis zitiert in Essays One eine schöne Kafka-Stelle:

These are the seductive voices of the night; the Sirens, too, sang that way. It would be doing them an injustice to think that they wanted to seduce; they knew they had claws and sterile wombs, and they lamented this aloud. They could not help it if their laments sounded so beautiful.

Eine wunderschön illustrierte Version von The Sirens findet sich übrigens bei Aimee Pong.

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Die Natur beherrschen

Die Natur beherrschen

Während eines Frühstücks habe ich mit meinem Sohn in dem Buch Die Anfänge der Menschheit von Dr. Alice Roberts geblättert.

Im Vorwort stieß ich auf diesen Satz:

Dieses Buch soll nicht die Geschichte unseres Aufstiegs zu einem Wesen erzählen, das gelernt hat, die Natur zu beherrschen.

Was da steht, enthält die Wurzel allen Übels, finde ich.

Gehört das wirklich uns?

Dieser Satz beinhaltet einen riesigen Denkfehler, der zum einen zeigt, wie kolossal wir uns selbst überschätzen und zum anderen unsere zerstörerische Haltung zur Natur rechtfertigen hilft. Es geht natürlich um gelernt hat, die Natur zu beherrschen. Das ist einer der zentralen Denkfehler der Menschheit und wie die Fehler der Menschheit so sind, ist dieser Fehler auch gleich mehrschichtig.

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Die Welt aus den Angeln von Philipp Blom

Die Welt aus den Angeln von Philipp Blom

Nach 1500 fing auf der Erde eine sogenannte Neben-Eiszeit an und dauerte ca. 150 Jahre. Der engere Zeitraum ist ungefähr von 1580 - 1650. Die durchschnittlichen Temperaturen wurden kälter, verstärkt auch durch Vulkantätigkeiten und Asche-Ausstoß. 1594 war der Hafen von Marseille im April zugefroren - das ist im Mittelmeer! In London gab es regelmäßig Märkte auf dem Themse-Eis, manchmal bis in den April.

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Four Futures von Peter Frase

Buchvorstellung: Four Futures von Peter Frase

Die Welt, in der wir leben, hat so ihre Probleme: Im Silicon Valley liegt das Durchschnittseinkommen (median) bei 91.000$1, aber 31 Prozent der Leute im Silicon Valley verdienen gerade mal 16$ pro Stunde (was ein Jahreseinkommen von nicht mal 32.000$ ergibt). Neben dem Hauptquartier von Adobe ist die größte Obdachlosensiedlung der USA zu finden, genannt The Jungle, so David Rotman im MIT Technology Review (Technology and Inequality). In Berlin sehe ich immer mehr Obdachlose. In unseren alten Räumen in der Backfabrik werden über 30€ pro m² aufgerufen. Die Firmen dort feiern ihre Weihnachtsfeiern im Hof in einem speziell für sie errichteten Weihnachtsmarkt. Nebenan werden Wohnungsquartiere mit abgeschlossenen Bereichen für mehr als 7.000 € pro m² gebaut, während draußen Rentner Flaschen sammeln.

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Jennifer Egan: Black Box

Black Box von Jennifer Egan

Habe gestern dieses kleine, feine Buch von Jennifer Egan gelesen: Black Box. Das Buch erschien zuerst in Form zweier Artikel im New Yorker im Juni 2012 (hier der Link zur Zusammenfassung beider Artikel). Das Buch hat daher auch nur ca. 90 Seiten.

In Twitter-Form, also in kurzen Abschnitten oder meistens nur einzelnen Sätzen mit nicht mehr als 160 Zeichen wird die Geschichte einer Spionin erzählt. Sie ist als Schönheit auf einen mächtigen, gewalttätigen Mann angesetzt und soll Informationen beschaffen. Die Geschichte ist spannend und aufgrund der kurzen, schnell gefeuerten Sätze leicht verdaulich. Trotzdem ist das keine reine Unterhaltungslektüre, die nur an der Oberfläche kratzt. Es geht um die Rolle von Frauen in einer männerdominierten Welt, natürlich überspitzt in der Rolle einer Spionin:

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Eine Gesellschaft aus Armen und Reichen

Eine Gesellschaft aus Armen und Reichen

Wir erleben derzeit eine immer größer werdende Ungleichheit, aber nicht alle scheinen das besonders schlimm zu finden. Dabei sagte bereits Aristoteles:

Eine Gesellschaft mit extrem Reichen und extrem Armen ist wie eine Stadt, die nicht aus freien Menschen besteht, sondern aus Sklaven und Sklavenhaltern, die einen beherrscht von Neid, die anderen von Verachtung. (Aristoteles)

Aus dem Epigraph von Can democracy survice global capitalism? von Robert Kuttner

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Was Mark und Sheryl denken

Was Mark und Sheryl dazu sagen

Im New York Review of Books findet sich eine Rezension einiger Bücher über den Schaden, den Facebook in unserer Gesellschaft anrichtet:

But drawing mainly on his own past experiences and examining recent news, he’s able to make a persuasive case that addiction to social media makes people selfish, disagreeable, and lonely while corroding democracy, truth, and economic equality.

Im The Atlantic schreibt Taylor Lorenz über Instagram, das ja zu Facebook gehört:

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Die Moderne

Die Moderne

Die Moderne ist die Zeit, in der wir leben. In seinem exzellenten Buch Antifragilität schreibt Nassim Nicholas Taleb hauptsächlich darüber, was für Arten von Zufall es auf unserer Welt gibt und wie wir von Zufall profitieren können. Nebenbei nimmt er zu den verschiedensten Themen Stellung, u.a. zur Moderne, in der wir leben:

Modernität bedeutet - in körperlicher und sozialer, ja sogar in erkenntnistheoretischer Hinsicht - die systematische Entfernung der Menschen aus ihrer mit Zufällen gespickten Umwelt.

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Das Büro

Das Büro

Die Oberflächen in allen Räumen waren glatt und minimal. Die Wände beige, der Boden grau, beides matt glänzend, teilweise mit schwarzen Schleifspuren wie die von nicht-Turnhallen-affinen Sportschuhen auf dem Lack eines Basketballfelds, nur ohne deren quietschendes Geräusch. Nikolai konnte dieses Geräusch trotzdem immer hören, wenn er einen der Streifen auf dem Boden oder an den Wänden seiner Firma sah. Es ärgerte ihn zutiefst, denn er meinte, auch das Kichern zu hören, mit dem der oder die Täter grinsend weiter gingen, nachdem sie die ästhetische Reinheit seiner Wände und Böden störten.

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