Nach 1500 fing auf der Erde eine sogenannte Neben-Eiszeit an und dauerte ca. 150 Jahre. Der engere Zeitraum ist ungefähr von 1580 - 1650. Die durchschnittlichen Temperaturen wurden kälter, verstärkt auch durch Vulkantätigkeiten und Asche-Ausstoß. 1594 war der Hafen von Marseille im April zugefroren - das ist im Mittelmeer! In London gab es regelmäßig Märkte auf dem Themse-Eis, manchmal bis in den April.
Vor dieser Klima-Änderung, beschrieben in Philipp Bloms Die Welt aus den Angeln, war die menschliche Gesellschaft relativ statisch. Es war unmöglich, durch Reichtum seinen sozialen Stand zu verlassen. Das Land, das Bauern bearbeiteten, gehörte ihrem Adelsherrn, der selber nicht arbeiten durfte und nicht mal das Land verkaufen durfte. Bauern hatten wenig Anreize, mehr zu verdienen, weil das mehr verdiente Erntegut ohnehin nur dem Adelsherrn zuging. Der Stand des Adels bestimmte sich auch nicht übers Einkommen. Und in den Städten regelten die Stände, wer welche Berufe ausübte, welche Preise er verlangen durfte, wen man heiratete, wo man wohnte etc.